Ich habe es getan.

Fotograf

Wenn mir jemand vor einigen Monaten gesagt hätte, als ich die Leica M11 Monochrom gekauft hatte, ich würde die ganze Fuji-Ausrüstung verkaufen und nur noch mit der Leica fotografieren, hätte ich gesagt: du spinnst.
Aber ich habe es getan! Die komplette Fuji-Ausrüstung – Kameras, Objektive und Zubehör – alles weg. Und für das Geld habe ich mir die aktuelle Leica M11-P dazu gekauft. Somit bin ich, kann man sagen, ein Leica Fotograf geworden.

Faszination Leica: Warum eine Kamera kaufen, welche ein kleines Vermögen kostet und die fast nichts kann? Rein technologisch gesehen hinkt die Leica M der Konkurrenz hinterher. Warum fasziniert dies Kamera bis heute trotzdem so viele Menschen?
Statt «Features, Features, Features» lautet hier die Devise: «Konzentration auf das Wesentliche». Die Flaggschiffkamera des Herstellers, die Leica M, muss manuell fokussiert werden, bietet keinen elektronischen Sucher, keinen Bildstabilisator und dennoch strahlt die Kamera eine starke Anziehung aus und erfreuen sich einer treuen und sogar wachsenden Fangemeinschaft.

Leica hat es perfektioniert, diese emotionale Ebene anzusprechen. So wurde die M11 sogar als «Legende» angekündigt, obwohl sie im Vergleich zu anderen Herstellern keine technische Revolution oder gar Weiterentwicklung mit sich bringt. Rationale Gründe dafür zu finden, auch heute noch eine Messsucherkamera zu nutzen, ist also gar nicht so einfach. Vor allem im professionellen Kontext, da sie der Konkurrenz wegen des beschränkten Funktionsumfangs drei Schritte hinterherhinkt. Aber darum geht es Leica-Nutzern vermutlich gar nicht. Stattdessen sind sie bewusst auf der Suche nach Reduktion und Entschleunigung. Bis heute nutzen deshalb auch professionelle Fotografen – vor allem aus dem Genre der Streetphotography – eine Leica.

Einer von ihnen ist der Brite Alan Schaller, der für seine Arbeiten ganz bewusst eine M-Kamera mit monochromem Sensor nutzt, also exklusiv Schwarz-Weiss fotografiert. Die technische Begrenzung würde ihm kreative Freiheit verschaffen, heisst es in einem Beitrag des Herstellers über Schaller.
Persönlichkeiten wie Schaller dürften für Leica essenziell wichtig sein, da diese die eigenen Kameras über soziale Medien wie Instagram hunderttausenden Menschen schmackhaft machen. Auch der jüngste Hype rund um analoge Fotografie hat dem deutschen Hersteller in die Hände gespielt. Erstens, weil Leica als einziges Unternehmen noch immer hochwertige analoge Kameras produziert. Zweitens, weil ältere Modelle dank der zunehmenden öffentlichen Wahrnehmung immer begehrter werden. Für Sammler gelten seltene Geräte als Wertanlage.

Der einst legendäre Hersteller setzt also bis heute auf seine glorreiche Vergangenheit und vermittelt seinen Kunden, mit einer Leica M ein Stück Fotografiegeschichte zu erwerben. Dass es sich bei der M-Serie um hochwertige Geräte handelt, mit denen Fotografen bis heute beeindruckende Bilder produzieren, steht ausser Frage. Dem gegenüber stehen allerdings astronomische Preise, welche die Kameras zusehends zu einem Lifestyleprodukt machen.

(Quelle: derStandard.de, Artikel: «Faszination Leica»)

Folge mir
  1. Hallo Michel
    Hast Du gut gemacht wirst zum Spezialisten
    Ich finde es gut das Du eine Richtung gehst
    Hast Du Deine M11 zurück bekommen
    Den die M11 P ist doch die Neueste Version
    Leidenschaft und Spass so muss es Sein
    Auf Diesem Weg Wünsche ich Dir auch im Fotohaus
    Einen Super Start
    Alles gute fürs 2024
    Liebe Grüsse Riccardo

    • Hallo Riccardo
      Danke für deinen Kommentar. Die M11 Monochrom ist unterwegs und die M11-P ist die Ergänzung, damit ich auch noch etwas in Farbe habe. Bis bald.

      Beste Grüsse